Obsthof Friedrich

Streuobstwiesen


Im Gegensatz zum Intensivobstbau (schwachwüchsige Unterlagen, Spalier) werden auf einer Streuobstwiese mittel- oder hochstämmige Obstbäume kultiviert. Sie stehen „verstreut“ in der Landschaft, wovon sich auch der Name ableitet. Der Abstand zwischen den einzelnen Bäumen ist hier groß genug, damit sich eine schöne Baumkrone entwickeln kann. Die Wiesen darunter werden ein- bis zweimal im Jahr gemäht, nachdem die meisten Pflanzen ausgesamt haben. Die umweltverträgliche und biologische Bewirtschaftung unseres Streuobstbestandes schließt die Anwendung synthetischer Behandlungsmittel wie Pestizide und Dünger aus.

Blüten besuchende Insekten wie Wildbienen, Honigbienen und Schmetterlinge profitieren vom vielfältigen Nektar- und Pollenangebot der blühenden Obstbäume und Wiesenpflanzen. Vor allem in der intensiv genutzten Landschaft des Tullnerfeldes, wo geeignete Lebensräume knapp geworden sind, sind unsere Streuobstwiesen ein wichtiger Rückzugsort für selten gewordenen Vögel oder Säugetiere. Nicht ohne Grund gehören extensiv bewirtschaftete Obstwiesen zu den artenreichsten Lebensräumen Mitteleuropas und bieten somit einen tollen Ausgleich zu unseren intensiver genutzten Obstanlagen!

Heutzutage sind diese wertvollen Ökosysteme jedoch stark gefährdet, da viele Flächen in den vergangenen Jahrzehnten durch Nutzungsaufgabe bzw. -änderung und Flächenumwidmungen verloren gingen. Ein Hauptgrund ist, dass die Bewirtschaftung von Streuobstwiesen nach wie vor mit einem erhöhten Arbeitsaufwand verbunden ist (Ernte mit Leitern, unterschiedliche Erntezeitpunkte, aufwändiger Schnitt). In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhundert nahmen die Bestände dieses Lebensraumtyps deswegen rapide ab. Die Rodung von Streuobstwiesen wurde sogar mit Landesmitteln gefördert, um Platz für effektiver zu bewirtschaftende Obstplantagen und Bauland zu machen. In den letzten Jahren findet jedoch ein Umdenken statt – weg von der Globalisierung und hin zur Regionalität. Durch die verstärkte Nachfrage nach regionalen Produkten, ist das Bewirtschaften von Streuobstwiesen wieder rentabel geworden, so auch für uns!

Weshalb ist der Erhalt oder die Neuanlage von Streuobstwiesen so wichtig? – Neben den positiven Effekten einer extensiven Bewirtschaftung und der Schaffung von Lebensräumen für gefährdete Tierarten, tragen Streuobstwiesen auch wesentlich zum Erhalt von sogenannten „Alten Obstsorten“ bei. Von den ca. 3.000 Obstsorten in Österreich sind mittlerweile eine Vielzahl in ihrem Bestand bedroht. Gerade alten Sorten sind sehr robust und resistent gegen diverse Krankheiten oder Schädlinge und finden dadurch vermehrt Einsatz im Streuobstbau. Sie tragen oft lustige Namen und nicht alle von ihnen eigenen sich zum Frischverzehr. Meist werden sie dann einfach zu leckerem Saft oder Most gepresst und heben sich durch ihren exzellenten Geschmack von ihren handelsüblichen Konkurrenten ab.

Auf unseren Streuobstwiesen wachsen folgende Apfelsorten:

  • Roter Boskoop

Großfruchtiger Apfel, fein säuerlich im Geschmack. Lässt sich hervorragend in der Küche verwenden für aromatische Strudel, Kuchen etc.

https://www.arche-noah.at/files/roter_boskoop.pdf

  • Roter Berlepsch

Sehr aromatischer mittelgroßer Apfel mit rötlicher Farbe. Eignet sich hervorragend zum frischen Verzehr.

https://www.arche-noah.at/files/roter_berlepsch.pdf

  • Maschansker

Eine der bekanntesten alten Apfelsorten mit gelbliche Farbe. Aromatisch im Geschmack und sowohl zum frischen Verzehr als auch für die Saftverarbeitung geeignet.

https://www.arche-noah.at/files/steirischer_maschanzker.pdf

  • Ilzer Rosenapfel

Mittelgroße, rötliche und sehr aromatische Früchte. Ideal zum frischen Verzehr und für die Verarbeitung.

https://www.arche-noah.at/files/obstsortenblatt_2016_ilzer_rosenapfel_web.pdf

  • Gelber Bellefleur

Großer gutschmeckender, saftiger – mürber Tafelapfel mit zitronengelber Farbe.

https://www.arche-noah.at/files/gelber_bellefleur.pdf

  • Ontario

Großer grünlich-gelber, säuerlicher Apfel. Ideal zur Süßmostherstellung

https://de.wikipedia.org/wiki/Ontarioapfel

  • Bohnapfel

Mittelgroßer eher säuerlicher Apfel. Ideal zur Saft und Mostproduktion.

https://www.arche-noah.at/files/grosser_bohnapfel.pdf

  • Brünnerling

Mittelgroßer, gelblicher – leuchtend roter Apfel von guter Lagerfähigkeit. Eignet sich hervorragend als Wirtschaftsobst.

https://www.arche-noah.at/files/oberoesterreichischer_bruennerling.pdf

  • Ananas Renette

Eher kleinerer Apfel von gelblicher Farbe, saftig und sehr aromatisch im Geschmack. Ideal zum frischen Verzehr.

https://www.arche-noah.at/files/ananasrenette.pdf